Am 27.10. fand in der KulturBäckerei die 2. Lüneburger „MediaNight“ statt, eine Veranstaltung der WLG in Kooperation mit dem Film- und Medienbüro Niedersachsen und der Medienagentur M7, der nordmedia und der Sparkassenstiftung Lüneburg. Zum Thema „Online-Distribution von Film- und TV-Produktionen“ kamen die Teilnehmer des Film- und Medienforums und weitere Branchenexperten mit regionalen Vertretern der Kreativwirtschaft und Politik zusammen. Dem Grußwort des Oberbürgermeisters der Hansestadt Lüneburg, Ulrich Mädge, folgte von Dirk Martens ein Impulsvortrag zum Thema „Wie Virtual Reality (VR) den Film- und Medienmarkt verändert“. Zum Thema sagte er: „Die Nachfrage nach 360° Produktionen ist sehr groß." Dennoch rät er Produzenten, die sich für die 360° Variante interessieren, auch an neuen kreativen Erzählformen zu arbeiten. Sein Credo: „Der Blick muss auf Deutschland gehen. Es ist nicht zu spät, aber auch nicht wahnsinnig früh.“
Im Anschluss folgte eine spannende Diskussion zum Thema „Online-Distribution von Film und Fernsehproduktionen in Deutschland“, moderiert von Dr. Jan Asmus, Förderreferent für TV, Animation und Games der nordmedia, Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen. Die gute Nachricht sei, so der Produzent, Journalist und Vorstandsvorsitzende der Onlinefilm AG C. Cay Wesnigk, dass sich alle Filme bei Amazon hochladen ließen, „nur verliere der Produzent dadurch den Direktkontakt zum Endkunden.“ Eindrücklich schilderte er die Ohnmacht der Filmemacher, den Markt auch ohne Versandhändler und große Online-Portalbetreiber zu erobern. Christian Seemann, Experte im Bereich Wirtschaftsinformatik der Hochschule Mainz wies auf Studienergebnisse hin, die Veränderungen im Konsumverhalten und des Anbietermarktes verdeutlichen.
Insgesamt wurde an dem Abend deutlich, dass Kreativität allein kein Erfolgsgarant ist. Vielmehr müssten geschicktes und zeitintensives Marketing und ein Finanzmanagement hinzukommen, um im internationalen Wettbewerb in der Publikumsgunst zu bestehen.
In den vergangenen Jahren hat sich in dieser Hinsicht auch in Deutschland viel verändert. Im anschließenden Get together gab es noch viele angeregte Diskussionen, bei denen auch der bisherige Verlauf des Film- und Medienforums gefeiert wurde.
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