Ein spannendes Projekt könnte über kommunale Grenzen hinweg im Westen Lüneburgs entwickelt werden. Angrenzend an die ehemaligen Universitätsgebäude in Volgershall soll auf Flächen in der Hansestadt Lüneburg und in der Gemeinde Reppenstedt der „3D-Druck Campus Lüneburg-West“ entstehen. Er bietet Platz für kleine und mittelständische Unternehmen und Wohnraum. Diese Pläne stellten jetzt Landrat Manfred Nahrstedt, Oberbürgermeister Ulrich Mädge und Samtgemeindebürgermeister Josef Röttgers gemeinsam in der Kreisverwaltung vor.
„Als Landrat begrüße ich ausdrücklich, dass sich die Hansestadt Lüneburg und die Gemeinde Reppenstedt auf den Weg machen und dieses Projekt gemeinsam angehen“, sagt Landrat Manfred Nahrstedt zur Begrüßung. Die Fläche, die die Planer ins Auge gefasst haben, ist 20 Hektar groß und verteilt sich auf die Hansestadt Lüneburg und die Gemeinde Reppenstedt. „Ende des Jahres hat sich die Bionic Production AG im ehemaligen Unigebäude Volgershall angesiedelt“, erklärt Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge. Die bundesweit renommierte Firma arbeitet mit der innovativen so genannten 3D-Druck-Technologie, bei der Bauteile und Gegenstände computergesteuert und hoch präzise dreidimensional produziert werden. Bis zu 150 Mitarbeiter sollen dort zukünftig mit dieser Zukunftstechnologie arbeiten.
Die Idee der kommunalen Vertreter: Durch eine Magnetwirkung der Bionic Production AG sollen sich Startups sowie kleine und mittelständische Unternehmen, die mit Hilfe des 3D-Drucks entwickeln und produzieren, im Lüneburger Westen ansiedeln. Auch für die technischen Studiengänge der Leuphana Universität Lüneburg bieten sich dann zahlreiche Anknüpfungspunkte. „Auf den Flächen in Lüneburg könnten die Firmen entstehen und in Reppenstedt der Wohnraum für die Angestellten“, schildern Samtgemeindebürgermeister Josef Röttgers und Reppenstedts Gemeindedirektorin Susanne Stille.
Das neue Gebiet soll verkehrlich über die Kreisstraße erschlossen werden. Eine Einfahrt erhält aber nur der Lieferverkehr, die Autos der Beschäftigten sollen auf den Parkplätzen am Rand abgestellt werden, denn innerhalb des Campus geht es nur zu Fuß oder mit dem Rad voran. An der Kreisstraße soll zusätzlich auch noch eine neue Bushaltestelle eingerichtet werden. Große Grünanlagen sorgen dafür, dass der Grüngürtel im Westen der Hansestadt nicht unterbrochen wird. „Durch diese Gestaltung legt die Gemeinde Reppensteddt den Grüngürtel nun auch planerisch fest“, sagt Oberbürgermeister Mädge. Daneben hat die Stadt auch die Frischluftzufuhr für die Innenstadt, die aus dem Nordwesten gespeist wird, aufmerksam im Blick: Die Schneise bleibt unbebaut.
Bis vom „3D-Druck Campus Lüneburg-West“ etwas zu sehen sein wird, geht noch einige Zeit ins Land. Im nächsten Schritt werden Mädge und Röttgers die Pläne detailliert in ihren kommunalen Ausschüssen vorstellen. „Unser gutes nachbarschaftliches Verhältnis beschleunigt die gemeinsamen Planungen. Durch den Campus wird es uns gelingen, qualifizierte Arbeitsplätze im Lüneburger Westen zu schaffen. Die Gemeinde Reppenstedt, die Hansestadt Lüneburg und der gesamte Landkreis Lüneburg werden davon profitieren, dass Zukunftstechnologie hier eine Heimat findet“, sind sich die drei Verwaltungschefs sicher.